Der Steinkreis des Chamäleons 2. Die Ausgestoßenen. - Klett-Cotta, |
Klett-Cotta (2002) |
In Collection
#327 |
0* |
Gebundene Ausgabe 3608932429
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Im vorliegenden zweiten Band ist es ihm dagegen gelungen, diesen grundlegenden Fehler zu vermeiden. Die Ausgestoßenen schließt sich direkt an seinen Vorgänger an, der mit der dramatischen Entführung des göttlichen Herrschers Osidian und seines Liebhabers Karneol endete. Alsbald werden die beiden Jungen aus den Urnen befreit, in denen sie bei lebendigem Leibe hätten begraben werden sollen. Doch ihr Retter ist von niederem Stande und ihm droht der Tod durch Kreuzigung, weil er ihr Angesicht ohne Masken gesehen hat. Ihm bleibt nur die Flucht, und Karneol und Osidian dienen ihm als Geisel.
Die Reise führt schließlich ins Gebiet der Flachländer, wo die beiden Gefangenen überraschend freundlich aufgenommen werden. Doch sie reagieren völlig unterschiedlich auf ihr neues Umfeld, und aus einer Auseinandersetzung der Kulturen wird ein Streit zwischen den Geliebten: Karneol ist durchaus bereit, sich den "unzivilisierten Barbaren" anzupassen, während Osidian nur daran denkt, seine Macht zurückzugewinnen.
Auch wenn Pinto immer noch allzu detailverliebt erzählt, hat er seit seinem Erstling eine Menge dazugelernt. In Die Ausgestoßenen brennt er ein Feuerwerk von Ideen ab, und so kann der Leser Pintos Einfallsreichtum genießen, ohne dass er das Gefühl hat, in einem Museum zu sitzen. Die faszinierende Welt um den Steinkreis des Chamäleons kann so ihre ganze Wirkung entfalten. Sollte der dritte Band einen vergleichbaren Qualitätssprung bedeuten, könnte man die Trilogie als Ganzes durchaus zu den Glanzleistungen des Genres rechnen. --Hannes Riffel
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