Walter M. Millers gefeierter Science-Fiction-Klassiker
Lobgesang auf Leibowitz beginnt mit der zufälligen Ausgrabung eines heiligen Artefakts: ein zerknitterter, bröckliger Zettel, vom heiligen Sankt Leibowitz selbst beschrieben, auf dem zu lesen ist: "500 gr. Pastramischinken, Dose Sauerkraut, 6 Bagel -- für Emma mitbringen." Für die Brüder des Heiligen Leibowitz ist dieser von einem obskuren Ingenieur aus dem 20. Jahrhundert geschriebene heilige Einkaufszettel ein Symbol der Hoffnung aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit noch vor der "Simplifizierung", dem feurigen atomaren Holocaust, der die Erde in Dunkelheit und Ignoranz stürzte.
So wie 1984 von George Orwell vor dem Stalinismus warnte, warnt Lobgesang auf Leibowitz aus dem Jahre 1959 vor der Bedrohung und den Auswirkungen der atomaren Vernichtung. Indem er ein Mönchskloster in einer Abtei in Utah über einen Zeitraum von sechs- bis siebenhundert Jahren beobachtet, befasst sich dieser komische, doch trostlose Roman mit den soziologischen und religiösen Auswirkungen des zyklischen Aufstiegs und Untergangs der Zivilisation und fragt sich, ob die Menschheit jemals mehr erwarten kann, als dass sich ihre eigene Geschichte ständig wiederholt. Lobgesang auf Leibowitz ist in drei Teile untergliedert -- Fiat Homo ("Lasset uns Menschen machen"), Fiat Lux ("Es werde Licht") und Fiat Voluntas Tua ("Dein Wille geschehe"). Es ist durchdrungen von Katholizismus und Latein und untersucht den faszinierenden, scheinbar launischen Prozess um das Wie und Warum der Heiligsprechung. --Paul Hughes