Rendezvous mit übermorgen. Roman. |
Heyne (1996) |
In Collection
#138 |
0* |
Broschiert 3453045904
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Rama Nr. 1 schildert die Entdeckung eines gigantischen zylindrischen Hohlkörpers, der die Erdumlaufbahn kreuzt. Eine Expedition erforscht das Innere und findet faszinierende Landschaften und Gebäude, eine Studie in künstlicher Schwerkraft. Die Crew bleibt zum Teil verschollen, ihre Aufzeichnungen dienen der Erde zum Studium der Außerirdischen.
70 Jahre später: Rama Nr. 2 nähert sich der Erde, einer Erde, die sich gewaltig verändert hat -- so bleibt das Interesse des Lesers während der seitenlangen Schilderungen halbwegs wach. Zur neuerlichen Expedition gehört die Ärztin Nicole des Jardins, eine frühere Olympiasiegerin mit illustrer Herkunft. Ihre Mutter war eine westafrikanische Prinzessin, ihr Vater ein berühmter Romanschriftsteller aus Frankreich. Ihre einzige Tochter entstammt einer geheimgehaltenen Liebesnacht mit dem britischen Thronfolger. Man merkt schon: Wir schweben in die Gefilde der Trivialliteratur.
An Bord der Rama II fallen der Kapitän und andere Crewmitglieder den Intrigen einer ruhmsüchtigen Clique zum Opfer. Nicole strandet im Inneren des fremden Raumschiffs, zusammen mit zwei Männern, dem ehemaligen Priester Michael O'Toole und dem genialen Ingenieur und Wissenschaftler Richard Wakefield. Das von den anderen als verschollen zurückgelassene Trio schafft es, Kontakt mit dem Computer der Aliens herzustellen und sich mit den friedfertigen, vogelartigen Aliens anzufreunden. RAMA nimmt Kurs auf Sirius; Nicole & Co. richten sich häuslich an Bord ein. Eine Robinsonade: Nicole und ihre zwei Männer haben Kinder und erkunden ihre kleine Welt.
Doch wohin geht die Reise? In der zweiten Hälfte des Buches gelangen Nicole und ihre Familie, etwa 15 Jahre älter aus einem Kälteschlaf erwacht, zu einer großen Raumstation der Aliens. Man wird von Cyborgs freundlich begrüßt und auf eine neue Aufgabe vorbereitet. Nicole soll eine weitere Probe von menschlichen Exemplaren zu den Aliens bringen. Die Sirius-Station "Nodus" dient ihren Schöpfern als Sammelpunkt und Beobachtungszentrum für die raumfahrenden Spezies unserer Galaxie. Doch über ihre eigene Identität schweigen sich die Schöpfer aus. Wie man sich denken kann, wird dieses Geheimnis erst am Ende des Zyklus gelüftet. Michael und Simone, eine Tochter Nicoles, bleiben zurück, während sich die übrigen wieder auf den langen Weg zur Erde machen.
Fazit: Der Rama-Zyklus ist Science-fiction auf Familienunterhaltungsniveau. Zwar wird manches Tabu gestreift, was zum Beispiel die Sexualmoral anbelangt, doch ansonsten bewegt sich die Aussagekraft innerhalb der political correctness auf der Ebene pseudoliberaler, konservativer Ansichten zu Familie, Gesellschaft und Universum. So gibt es etwa auch einen Schöpfer und seine "Primärmonitoren", die die "Nodus"-Stationen erschufen. --Michael Matzer
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