Archäologe Nathan Lee Swift ist ein waschechter Indiana Jones -- nur weniger skrupellos. Denn eigentlich sollte man ihn besser Grabräuber nennen. Zusammen mit seinem Mentor und Schwiegervater plündert er die Grabstätten Golgothas auf der Suche nach den Gebeinen Jesu Christi. Auch ein griechischer Privatsammler ist auf der Jagd nach den heiligen Knochen. Als er eine Ampulle mit 2000-Jahre altem Blut aus einem Geheimversteck befreit, ahnt er nicht, dass er die Büchse der Pandora geöffnet hat: er setzt einen uralten, tödlichen Virus frei, dem binnen kürzester Zeit ein Großteil der Menschheit zum Opfer fällt. In den USA arbeitet man in der Wüste New Mexikos an einem Gegenmittel: die Katastrophe lässt alle moralischen Bedenken schwinden, und man nutzt die Klontechnik, um aus den Überresten von Gekreuzigten menschliche Klone zu züchten -- als Versuchstiere für die Gewinnung eines Gegenmittels. Nach einer wahren Odyssee landet auch Nathan Lee Swift in dem Forschungszentrum -- die letzte funktionierende Stadt auf dem Planeten. Als er die Klone behutsam zivilisieren will, behauptet einer von ihnen, Jesus von Nazareth zu sein.
Jeff Long hat nichts ausgelassen -- spannender Abenteuerroman, die Weltreise eines einsamen Helden, eine Reise in die Vergangenheit, aus der Menschen aus dem Jahre 0 unserer Zeitrechnung durch Klonen in eine Welt der Apokalypse geholt werden. Nach seinem grandiosen SF-Roman Im Abgrund hat sich Long Zeit gelassen -- ein Beleg seiner weit gehenden wissenschaftlichen und religiösen Recherche. An seinen letzten Bestseller kommt Year Zero nicht heran, bietet wegen seiner spannenden Story aber ausreichend Grund, immer und immer wieder die nächste Seite umzublättern -- denn wie, bitte schön, wird es weitergehen? --Kai Lohnert